Circular Economy
Im Kreislauf liegt ein Schlüssel zum Klimaschutz
Immobilien müssen klimafreundlicher werden. Im Fokus steht zumeist die Energieeffizienz im Betrieb. Lesen Sie, welches Potenzial im Gebäude selbst verborgen ist.
In jedem Gebäude stecken tonnenweise CO2-Emissionen. Gefangen in Betonwänden, Stahlträgern und Fensterscheiben, beim Bau verursacht durch die Anlieferung von Baumaterial und den Einsatz von Baumaschinen. Das sind die „grauen Emissionen“.
Die Zement-, Stahl- und Glasindustrie zählen weltweit zu den emissionsintensivsten Industrien. Deshalb spart jedes Bauteil, das nicht neu erstellt werden muss – und letztlich jedes Gebäude, das nicht neu gebaut werden muss –, signifikant CO2-Emissionen ein.
Der Schlüssel hierzu liegt in der Kreislaufwirtschaft, auch Circular Economy genannt. „Vorbild ist die Natur: Die Natur kennt keinen Abfall“, erläutert Wealthcap Expertin Janny Stimmer, Leiterin Asset Management und unter anderem mit dem Projekt „Ten Towers“ in München betraut, und ergänzt: „In letzter Konsequenz sollte auch im Gebäudesektor deshalb so gut wie gar kein Müll mehr anfallen. Das ist natürlich Zukunftsmusik. Aber die Immobilienwirtschaft ist gut beraten, kreativ zu sein und frühzeitig umzusetzen, was bereits möglich ist.“
Vorbild ist die Natur: Die Natur kennt keinen Abfall
Janny StimmerLeiterin Asset Management Süd/Ost, WealthcapDie drei Prinzipien Reduce, Reuse und Recycle
Reduce, Reuse, Recycle – das sind die drei Prinzipien, nach denen Circular Economy dem Grundsatz nach funktionieren sollte. Doch die Herausforderungen sind immens, um diese konsequent auf die Immobilienwirtschaft zu übertragen. „Zuerst kommt es auf einen begrenzten und ressourcenschonenden Materialeinsatz (Reduce) an. Anschließend auf einen möglichst langen Lebenszyklus von Materialien und Bauteilen sowie deren Wiederverwertbarkeit (Reuse). Erst wenn das nicht mehr möglich ist, kommen Abbruch und Recycling der Materialien ins Spiel“, erläutert Janny Stimmer, Leiterin Asset Management Süd & Ost bei Wealthcap.
Regulatorische Fehlanreize?
An den Prinzipien der Circular Economy führt langfristig auch aus regulatorischer Sicht kein Weg vorbei. Wealthcap hat das zusammen mit JLL in einer aktuellen Studie analysiert. „Wer das Thema heute unterschätzt, steht womöglich morgen vor immensen regulatorischen Herausforderungen“, fasst Helge Scheunemann, Head of Research von JLL und Mitautor der Studie, zusammen. „Klar ist: Bislang stand bei der Klimabilanz von Gebäuden immer der Betrieb im Vordergrund, künftig wird es der gesamte Lebenszyklus sein.“ Klar sei aber auch, dass es noch an vergleichbaren und vor allem für alle Beteiligten kompatiblen Standards fehle.
Bislang stand bei der Klimabilanz von Gebäuden immer der Betrieb im Vordergrund, künftig wird es der gesamte Lebenszyklus sein.
Helge ScheunemannHead of Research Germany, JLLVier zentrale Handlungsfelder für die Immobilienwirtschaft
In der Studie hat Wealthcap deshalb vier zentrale Handlungsfelder für die Immobilienwirtschaft identifiziert, die bereits jetzt sukzessive angegangen oder umgesetzt werden können, ohne auf den Regulator warten zu müssen:
In der Studie lesen Sie, was sich konkret dahinter verbirgt und wie die Handlungsempfehlungen schon in der Praxis angewendet werden.
Im Kreislauf liegt ein Schlüssel zum Klimaschutz
Immobilien müssen klimafreundlicher werden. Im Fokus steht zumeist die Energieeffizienz im Betrieb. Lesen Sie, welches Potenzial im Gebäude selbst verborgen ist.