Marktcheck Büromieter
War for Talents -
Bereitschaft zu höheren Mieten
Im Wettbewerb um die besten Talente wird das Büro zunehmend wichtiger für Unternehmen. Das schlägt sich mitunter in höheren Mieten nieder. Wealthcap hat mit dem Meinungsforschungsinstitut Civey die Zahlungsbereitschaft von Unternehmen für moderne Büroflächen untersucht.
Die Pandemie hat gezeigt, dass das Büro der Zukunft mehr Anreize für Mitarbeiter:innen bieten muss. Aber wollen Unternehmen für entsprechende Flächen auch mehr Geld in die Hand nehmen? Aufschluss darüber gibt unser aktueller Wealthcap Marktcheck, eine Umfrage unter 2.500 Büromieter:innen, die wir gemeinsam mit dem Meinungsforschungsinstitut Civey durchgeführt haben.
Flexibilität gewinnt
„Die aktuellen Umfrageergebnisse bestätigen einen Trend, den wir seit Längerem beobachten – viele Unternehmen sehen Büroflächen zunehmend als wichtiges Investment im Wettbewerb um Fachkräfte“, erklärt Sebastian Zehrer, Leiter Research bei Wealthcap. „Gerade Knowledge-Worker:innen erwarten attraktive, hochwertig ausgestattete Räume und Erlebniswelten, in denen sie in inspirierender, agiler und dynamischer Weise arbeiten können.“ Sämtliche Flächen müssten sich an den Bedürfnissen der Mitarbeiter:innen orientieren – und an den Veränderungen, welche die Zukunft bringt, ist Zehrer überzeugt. „Nicht erst, aber besonders seit der Coronapandemie ist insbesondere die Flexibilität der Flächennutzung entscheidend: Für ein flexibles Büro ist 2022 jede/r vierte Büromieter:in bereit, eine höhere Miete zu zahlen. Im Jahr 2020 war es nur jeder Fünfte.“
Schema F gibt es dabei nicht, Büros werden in Zukunft noch stärker auf den jeweiligen Unternehmenszweck, -typus und das entsprechende Selbstverständnis zugeschnitten sein. Eine häufige Gemeinsamkeit besteht darin, dass es weniger Flächen für feste Arbeitsplätze gibt, im Gegenzug entstehen mehr Nebenflächen (Social Areas), die den gemeinschaftlichen Vorhaben und der gemeinsamen Breakout-Zeiten dienen. Diese stetige Weiterentwicklung ermöglicht es, dass sich bauliche Struktur und Flächengestaltung flexibel an den ebenfalls stetig wandelnden Bedürfnissen der Bürobeschäftigten orientieren.
Das Wohlbefinden der Mitarbeiter:innen liegt vor allem jüngeren Generationen am Herzen: Knapp die Hälfte der unter 30-jährigen Büromietverantwortlichen würde für Flächen mit Well-being-Effekt mehr Miete zahlen. Generationsübergreifend ist 2022 nahezu jede/r fünfte Büromieter:in dazu bereit. „Eine angenehme und positive Arbeitsumgebung steigert die Produktivität der Mitarbeiter:innen“, ist Zehrer überzeugt.
Faktor Flexibilität gewinnt
bei Büroflächen am stärksten an Bedeutung (+5,0 Prozentpunkte)
Frage: Für welche dieser Aspekte würde Ihr Unternehmen am ehesten einen höheren Mietpreis für Büroflächen akzeptieren? (Mehrfachantworten möglich)
Quelle: Wealthcap Marktcheck
Jüngere Mieter:innen nehmen höhere Mieten in Kauf
Insgesamt gilt: „Jüngere Generationen nehmen grundsätzlich eine höhere Miete in Kauf, wenn sich dadurch Fachkräfte langfristig an das Unternehmen binden.“ 52 Prozent der 18- bis 29-Jährigen zeigen eine erhöhte Zahlungsbereitschaft. Jeder Fünfte ist sogar für 50 Prozent höhere Mieten aufgeschlossen. „Auch die nächstfolgende Altersklasse der unter 40-Jährigen sehen in höheren Mieten für attraktive Büroflächen eher eine Investition in die eigenen Mitarbeiter:innen und keinen reinen Kostenfaktor mehr“, sagt Zehrer. Da die jungen Menschen den Großteil ihres Berufslebens noch vor sich haben, könnte sich dieser Trend langfristig verfestigen.
Eine Frage des Alters:
52,2 % der unter 30-Jährigen sind aufgeschlossen für höhere Mieten.
Davon wäre im „War for Talents“ fast jeder Fünfte zu einer um mehr als 50 % höheren Miete bereit.
Frage: Wie viel mehr Miete würden Sie für Ihre Büroräume bezahlen, wenn dadurch mehr talentierte Mitarbeiter:innen zu Ihrem Unternehmen wechseln würden? Zustimmende Antworten nach Unternehmensgröße.
Quelle: Wealthcap Marktcheck
Eine Frage der Unternehmensgröße
„Kurzfristig beobachten wir allerdings, dass die Zahlungsbereitschaft für höhere Mieten angesichts der aktuellen geopolitischen und ökonomischen Unsicherheiten teilweise abgenommen hat“, sagt Zehrer. „Eine besonders preissensible Gruppe sind dabei die kleinen Unternehmen. Nur knapp ein Drittel sieht hier höhere Mieten als gerechtfertigt an, wenn das Büro positiv auf die Mitarbeiter:innen wirkt. Bei mittelgroßen Unternehmen sowie den großen sehen wir dagegen eine gestiegene Zahlungsbereitschaft“, hält Zehrer fest. „Knapp die Hälfte ist zu einem Mietaufschlag bereit.“ Jedes fünfte große Unternehmen war 2022 zu einem Mietaufschlag von mindestens 20 Prozent bereit, jedes zehnte sogar zu über 40 Prozent. Je größer das Unternehmen, desto eher nimmt es im Wettbewerb um Fachkräfte also höhere Mieten in Kauf.
Die Unternehmensgröße entscheidet:
Knapp ein Drittel der kleinen Unternehmen ist 2022 bereit, mehr Miete zu zahlen.
Bei den größeren Büromietern ist es fast die Hälfte.
Frage: Wie viel mehr Miete würden Sie für Ihre Büroräume bezahlen, wenn dadurch mehr talentierte Mitarbeiter:innen zu Ihrem Unternehmen wechseln würden? Zustimmende Antworten nach Unternehmensgröße.
Quelle: Wealthcap Marktcheck
Büromieterumfrage
Im Wettbewerb um die besten Talente wird das Büro zunehmend wichtiger für Unternehmen. Das schlägt sich mitunter in höheren Mieten nieder. Wealthcap hat mit dem Meinungsforschungsinstitut Civey die Zahlungsbereitschaft von Unternehmen für moderne Büroflächen untersucht.